Paukenhöhle, Mediale Wand I - Entfernung der lateralen Wand  

Mediale Wand (Paries labyrinthicus)

Sie grenzt an das Labyrinthsystem des Innenohrs.
Ein grosser Teil wird durch das Promontorium gebildet, das durch die Vorwölbung der basalen Schneckenwindung entsteht.
Auf dem Promontorium liegt der Plexus tympanicus . Er geht aus dem N. tympanicus hervor und setzt sich als N. petrosus minor auf der Vorderseite der Felsenbeinpyramide fort.
Oberhalb des Promontoriums befindet sich die von der Fussplatte des Incus verschlossene Fenestra vestibuli (ovales Fenster).
Weiter wöbt sich der horizontale Abschnitt des Canalis n. facialis (Prominentia canalis facialis) vor, in dem der N. facialis verläuft.

Weitere Informationen zum N. facialis siehe

Weiter oben buchtet der laterale Bogengang (Ductus semicircularis lateralis) die Wand aus und bildet die Prominentia canalis semicircularis lateralis.

Der Plexus tympanicus dient der Innervation der Schleimhaut der Paukenhöhle.
Er enthält postganglionäre sympathische (Nn. caroticotympanici) sowie praeganglionäre parasympathische Fasern.
Ein Teil der parasympathischen Faser wird im Plexus durch multipolare Ganglienzellen umgeschaltet. Die übrigen praeganglionären parasympathischen Fasern setzen sich im N. petrosus minor fort.
Der Plexus enthält zudem sensible Fasern durch den N. tympanicus und die Nn. communicantes aus dem N. facialis.
Der N. tympanicus ist ein Ast des N. glossopharyngeus (N. IX).
Er enthält präganglionäre parasympathische Fasern für die Versorgung der Parotis und der Wangendrüsen.
Er beteiligt sich zudem an der sensiblen Innervation der Paukenhöhle und der Tuba auditiva.
Der N. petrosus minor enthält präganglionäre parasympathische Fasern, die im Ggl. oticum umgeschaltet werden. Sie gelangen als postganglionäre Fasern über den N. auriculotemporalis und den N. facialis zur Gld. parotis sowie über den N. buccalis zu den Wangendrüsen.
Im Bereich der 3 bis 3.5 mm breiten Fenestra vestibuli stösst die Basis des Stapes auf die Perilymphe des Innenohrs.
Die Bewegungen der Basis führen zu Wellenbewegungen der Flüssigkeitssäule im Innenohr.
Die Wand des Canalis n. facialis kann sehr dünn sein oder auch fehlen, sodass der N. facialis frei, nur von Schleimhaut bedeckt durch die Paukenhöhle zieht.
In diesen Fällen kann eine Mittelohrentzündung den Nerv schädigen und zu einer peripheren Fazialislähmung führen.
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