Regio brachii posterior, tiefe Schicht

Nach Durchtrennung des Caput laterale des M. triceps brachii wird das Gefässnervenbündel sichtbar. Es setzt sich zusammen aus:

  • N. radialis : Er verläuft im 'Tricepskanal' zwischen dem Caput laterale und mediale des M. triceps brachii, in einer Spirale unmittelbar auf dem Corpus humeri (Sulcus nervi radialis) und gibt hier Muskeläste für den M. triceps brachii und den M. brachioradialis ab .
  • A. profunda brachii: Sie tritt als Ast der A. brachialis von vorne in die Region ein und begleitet den N. radialis. Im distalen Drittel der Region teilt sie sich in die A. collateralis media und die A. collateralis radialis, die sich beide am Aufbau des Rete articulare cubiti beteiligen.

Der N. ulnaris (nicht dargestellt) durchbohrt das Septum intermusculare mediale und dringt durch das Caput mediale m. tricipitis in den Sulcus nervi ulnaris ein . Anschliessend zieht er zwischen den beiden Köpfen des M. flexor digitorum profundus in die Regio antebrachii anterior.

Der N. radialis (C5 - Th1) ist die Fortsetzung des Fasciculus posterior des Pl. brachialis.
Er versorgt motorisch die Extensoren am Ober- und Unterarm.
Sensibel innerviert der N. radialis die Haut in der Regio brachii posterior und Regio antebrachii posterior sowie die radiale Hälfte des Handrückens und die dorsalen Flächen der radialen 2½ Finger, mit Ausnahme der Endglieder.
Der N. radialis kann hier wegen Nähe zum Knochen geschädigt werden (z.B. durch Druck von aussen oder bei einer Humerusfraktur). Daraus resultiert eine ,Fallhand', wobei die Extensoren am Unterarm (R. profundus n. radialis) gelähmt sind und die Sensibilität der radialen Seite der Hand und der anschliessenden 2 ½ Finger gestört ist (R. superficialis n. radialis). Die Äste für den M. triceps und M. brachioradialis sowie die Hautnerven (N. cutaneus brachii et antebrachii posterior) gehen zumeist vorher ab.
Der N. ulnaris ( C8 - Th1) entspringt aus dem Fasciculus medialis des Pl. brachialis.
Er versorgt motorisch am Unterarm den M. flexor carpi ulnaris sowie den ulnaren Teil des M. flexor digitorum profundus und an der Hand die Muskeln des Hypothenar, die ulnaren beiden Mm. lumbricales, alle Mm. interossei, den M. adductor pollicis und den tiefen Kopf des M. flexor pollicis brevis.
Das sensible Versorgungsgebiet umfasst die ulnare Hälfte des Dorsum manus und der Palma manus sowie die Palmarfläche der ulnaren 1½ Finger und die Dorsalflächen der ulnaren 2½ Finger.
Der N. ulnaris liegt hier dicht auf dem Knochen und kann durch Druck von aussen oder durch Frakturen geschädigt werden. Eine Reizung des Nerven führt zu Missempfindungen im Kleinfingerballen und 5. Finger. Bei einer weitergehenden Schädigung kommt es zu einer ,Krallenhand'.
 
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