Regio temporalis II  

Der M. temporalis (hier durchtrennt und aufgeklappt) bildet die Grundlage der Region. Er ist von der kräftigen Fascia temporalis bedeckt. Diese besteht aus einer äusseren Lamelle, die von der Linea temporalis superior bis zum Arcus zygomaticus reicht, und einer inneren Lamelle, die den M. temporalis bis zum Ansatz begleitet. Zwischen beiden Lamellen liegt eine dünne Fettgewebsschicht.

Durch Trepanation der Schädelkalotte (hier Squama temporalis und Squama parietalis) können die Äste der A. meningea media aufgesucht werden.

R. frontalis der A. meningea media
Kreuzungspunkt von der Horizontalen durch die Margo supraorbitalis und der Vertikalen durch die Mitte des Arcus zygomaticus

R. parietalis der A. meningea media
Kreuzungspunkt von der Horizontalen durch die Margo supraorbitalis und der Vertikalen durch den Hinterrand des Proc. mastoideus

Anatomisches Präparat (mit Markierungen)

Die meningea media ist ein Ast der A. maxillaris (< A. carotis externa). Sie zieht durch das Foramen spinosum in die mittlere Schädelgrube, wo sie mit ihren Ästen in Knochenrinnen zwischen der Dura mater und der Tabula interna der Schädelkalotte verläuft.
Die A.meningea media versorgt die Dura der mittleren Schädelgrube sowie Teile der Paukenhöhle, des äusseren Gehörgangs und des Kiefergelenkes.
Bei einer Schädelfraktur kann es zu einem Riss der A. meningea media bzw. ihrer Äste kommen, was zu einer epiduralen Blutung führt. In diesen Fällen muss die Schädelkalotte eröffnet werden, um die Blutung zu stillen bzw. den erhöhten intrakraniellen Druck zu entlasten.
Die klassischen Trepanationsstellen spielen heute nur noch eine geringe Rolle, da die Lokalisation der intrakraniallen Blutung mittels der bildgebenden Verfahren (CT, MRI) genauer bestimmt werden kann.
 
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