Horizontalschnitt durch das rechte Auge  

Iris (Regenbogenhaut)
Die Iris ist ein frontal gestelltes Segel zwischen der vorderen und hinteren Augenkammer. Sie ist seitlich am Ziliarkörper und der Lederhaut befestigt - Iriswurzel (Margo ciliaris) und umschliesst mit ihrem freien Rand die Pupille - Pupillenrand (Margo pupillaris). Der pupillennahe Anteil der Iris ist von der Vorderfläche der Linse durch den Kammerwasserstrom getrennt.
Die Iris ist 0.6 bis 1.5 mm dick und bestimmt durch den unterschiedlichen Gehalt an Melanin die Farbe des Auges.
Die Iris begrenzt die runde Pupille, deren Durchmesser sich bei Lichteinfall auf ca 1.5 mm (Miosis) verkleinert und bei Dunkelheit auf ca 12 mm (Mydriasis) vergrössert.
Man unterscheidet zwei Muskeln:

Die Iris schützt die Retina vor übermässigem Lichteinfall und reguliert die Abbildungseigenschaften (Tiefenschärfe) des lichtbrechenden Systems.
Sie hilft zudem bei der Temperaturregulation des Kammerwassers.

Die unterschiedliche Dicke ist auf unregelmässige Vertiefungen (Fuchs Krypten) und Falten (Plicae iridis) an der Irisvorderseite zurückzuführen.
Eine starke Pigmentierung macht sich als braune oder schwarze Augen und eine schwache Pigmentierung als blaue Augen bemerkbar.
Alle Neugeborenen europäischer Abstammung, also die meisten in Europa und Nordamerika geborenen Kinder, haben blaue Augen. Die tatsächliche Augenfarbe entwickelt sich aber erst im Laufe des ersten Lebensjahres.
Die Häufigkeit der verschiedenen Augenfarben ist stark vom Land und der Herkunft seiner Bevölkerung abhängig. Die meisten blauen Augen finden sich in den baltischen Staaten und in Skandinavien. Insgesamt sind 10% der Weltbevölkerung blauäugig.
Gestalt und Farbe der Iris sind individualspezifisch, d.h. diese Merkmale können zur Identifizierung einer Person verwendet werden, z.B. Iris-Scan.
Im Schlaf ist die Pupille eng wegen der Praedominanz des Parasympathikus.
Eine lichtstarre Pupille ist ein sicheres Todeszeichen.
Der N. nasociliaris bildet mit seinen Nn. ciliares longi den afferenten Schenkel des Cornealreflexes. Berührungen der Cornea führen zum reflexartigen Lidschluss als Schutzmechanismus für das Auge. Der efferente Schenkel des Reflexes wird durch die Äste des N. facialis gebildet.
 
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