Spatium lateropharyngeum - Inhalt II, dorsale Ansicht  
Die Hirnnerven liegen an der Schädelbasis zwischen der V. jugularis interna und der A. carotis interna.

Der N. hypoglossus ( N. XII ) überkreuzt von hinten den N. vagus und zieht in einem Bogen von medial nach lateral an der Innenseite des M. stylohyoideus und des hinteren Digastrikusbauches (nicht sichtbar) in das Trigonum caroticum.
Der N. accessorius ( N. XI ) zieht nach dorso-lateral, überkreuzt den M. stylohyoideus und den hinteren Digastrikusbauch sowie die A. occitipitalis und tritt in den M. sternocleidomastoideus ein.
Der N. vagus ( N. X ) bildet unterhalb des Foramen jugulare das Ggl. inferius (Ggl. nodosum) und zieht nach kaudal, wobei er zwischen der A. carotis interna und der V. jugularis interna liegt. Er gibt in Höhe des Ganglion inferius die Rr. pharyngeales und den N. laryngeus superior ab, der medial der A. carotis interna auf der Pharynxwand in das Trig. caroticum absteigt.
Der N. glossopharyngeus ( N. IX ) umfasst von hinten den M. stylopharyngeus; er gibt Rr. pharyngeales sowie den R. sinus carotici ab, der entlang der A. carotis interna zum Sinus caroticus zieht.

Der N. hypoglossus ist ein rein motorischer Nerv zur Versorgung der inneren und äusseren Zungenmuskeln.
Der N. accessorius ist ein rein motorischer Nerv zur Versorgung des M. sternocleidomastoideus und des M. trapezius.
Der N. vagus enthält motorische, sensible, sensorische und vor allem parasympathische Fasern.
Er innerviert motorisch die Larynx- und Pharynxmuskulatur, sensibel Teile der Ohrmuschel sowie des äusseren Gehörganges und der Dura der hinteren Schädelgrube sowie die Schleimhaut von Vallecula, Pharynx und Larynx, und sensorisch (Geschmack) die Rezeptoren in der Vallecula. Der Hauptteil des N. vagus sorgt für die parasympathische Innervation der Hals-, Brust- und Bauchorgane bis zum CANNON-BOEHM Punkt.
Das Ganglion inferius enthält pseudounipolare Nervenzellen (wie ein Spinalganglion), hat aber auch bipolare Nervenzellen. Es steht im Dienst der sensiblen und sensorischen (Geschmack) Innervation des N. vagus. Es werden aber auch parasympathische Fasern umgeschaltet.
Der N. laryngeus superior innerviert sensibel die Schleimhaut des Kelhkopfes bis zur Rima glottis, der Vallecula epiglottica sowie der vorderen Abschnitte des Meso- und Hypopharynx.
Er enthält zudem Geschmacksfasern aus der Vallecula.
Er versorgt motorisch den M. cricothyroideus.
Der N. glossopharyngeus enthält motorische, sensible, sensorische und parasympathische Fasern.
Der N. glossopharyngeus versorgt motorisch die Pharynxmuskulatur, sensibel Teile der Ohrmuschel, Teile der Dura mater der hinteren Schädelgrube sowie die Schleimhaut der Paukenhöhle, der Tuba auditiva, der Tonsilla palatina, des Isthmus faucium und des Zungengrunds, sensorisch (Geschmack) die Papillae vallatae und foliatae der Zunge und parasympathisch die Glandula parotis sowie die Drüsen des Zungengrundes und der Wangen.
Der Ramus sinus carotici enthält pressorezeptorische Fasern aus dem Sinus caroticus und chemorezeptorische Fasern aus dem Glomus caroticum.
 
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