Retroperitoneum - Nieren und Nebennieren

Die Nieren sind in ein komplexes Fasziensystem eingebaut. Nach Entfernung des Peritoneums findet man eine dünne Schicht von pararenalem Fettgewebe. Anschliessend folgt die Fascia praerenalis, die nach medial zu immer dünner wird und lateral in die Fascia retrorenalis übergeht (hier nicht dargestellt) . Nach Durchtrennung der Fascia praerenalis wird die Capsula adiposa renis sichtbar, in der die perirenale Venen verlaufen. Die eigentliche Nierenkapsel - Capsula fibrosa - liegt direkt auf dem Nierenparenchym.

Auf dem Bild sieht man ferner das typische cavo-renale Venenkreuz: Die relativ lange V. renalis sinistra überkreuzt die Aorta abdominalis unterhalb des Abgangs der A. mesenterica superior . Sie nimmt in ihrem Verlauf die V. suprarenalis sinistra und die V. ovarica bzw. testicularis sinistra auf.
Die V. renalis dextra ist kürzer; sie hat keine zusätzlichen Äste und mündet in gleicher Höhe wie die linke V. renalis in die V. cava inferior . Beide Venen überlagern die entsprechenden Arterien (A. renalis sinistra, A. renalis dextra).

Das Fettgewebe entwickelt sich erst nach der Geburt und erreicht seine endgültige Ausdehnung am Ende der Pubertät.
Es handelt sich nicht um Baufett, sondern es bildet sich bei extremen Hungerzuständen zurück. In einem solchen Fall verliert die Niere ihren Halt und wandert Richtung auf das Becken (sog. Senkniere).
Die perirenalen Venen kommen aus der Niere, bilden Anastomosen und münden in die V. renalis, suprarenalis und testiclaris (ovarica). Normalerweise sind sie dünn, können sich aber bei der Einengung der V. renalis erheblich erweitern und stellen so einen funktionstüchtigen Kollateralkreislauf dar.
Die A. mesenterica superior versorgt den ganzen Dünndarm Aa. jejunales et ilei), das Caecum (Aa. caecalis anterior et posterior) inklusive Appendix vermiformis (A. appendicularis) und das Colon ascendens (A. colica dextra) sowie Teile des Duodenum und des Pankreas (A. pancreaticoduodenalis inferior).
Die V. cava inferior sammelt das Blut aus den unteren Extemitäten, dem Becken und dem Abdomen; sie mündet direkt in den rechten Vorhof.
Die Fascia retrorenalis ist eine Verstärkung der Fascia transversalis.
Der von der Fascia prae- und retrorenalis gebildete Fasziensack ist nach medial offen, sodass die Gefässe freien Zugang zur Niere haben. Er reicht vom Zwerchfell bis in das Becken und endet beim Eintritt des Ureters in die Harnblase.
Innerhalb der Faszienhüllen sind die Nieren beweglich; sie können sich bei der Atmung um 3 bis 6 cm verschieben.
Hier finden Sie weiterführende Informationen zur:
Histologie der Niere
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