Wirbel von lateral und sagittal | |
Zwischenwirbelscheibe Eine Zwischenwirbelscheibe (Bandscheibe, Discus intervertebralis) ist als Synchondrose und - desmose mit den benachbarten Wirbelkörpern verwachsen. Sie besteht aus dem Anulus fibrosus und dem Nucleus pulposus. Die äusseren Abschnitte des Anulus fibrosus sind mit den Randleisten der Wirbelkörper verwachsen; die inneren Teile sind mit einer dünnen hyalinen Knorpelplatte = Deckplatte verwachsen, die sich auf der Oberfläche der Wirbelkörper ausbreitet. Nach dorsal in Richtung auf den Wirbelkanal ist der Anulus fibrosus mit dem Lig. longitudinale posterius verwachsen. Der vordere Rand der Zwischenwirbelscheibe grenzt unmittelbar an das Foramen intervertebrale. Anatomisches Präparat (mit Markierungen) Die Zwischenwirbelscheiben haben eine leichte Keilform. Sie bestimmen u. a. die Krümmung der Wirbelsäule, d.h. in der lordotisch gekrümmten Hals- und Lendenwirbelsäule sind sie vorne und in der kyphotischen Brustwirbelspläule hinten etwas höher.
Die Bandscheiben sind durch Verlagerung des Nucleus pulposus zur entlasteten Seite verformbar. Sie hemmen insgesamt das Ausmass der Bewegung zwischen zwei benachbarten Wirbeln.
Die äusseren, mit der Randleiste verwachsenen Abschnitte des Annulus fibrosus bestehen aus straffem kollagenen Bindegewebe mit in 10 -15 Lamellen angeordneten, in alternierende Richtungen verlaufenden, kollagenen Faserbündeln. Die inneren Abschnitte sind aus Faserknorpel aufgebaut.
Die Höhe der Bandscheiben nimmt von kranial nach kaudal zu; sie machen insgesamt ca. 25% der gesamten Wirbelsäulenlänge aus.
Während des Tages reduziert sich der Wassergehalt des Nucleus pulposus, sodass die Bandscheibe sich verkleinert und die Körperhöhe um 1-3 cm gegen Abend abnimmt.
Mit fortschreitendem Alter kommt es zu degenerativen Veränderungen in den Zwischenwirbelscheiben, welche zu Spalten und Rissen im Anulus fibrosus führen. Dadurch kann sich der Nucleus pulposus an die Oberfläche des Discus intervertebralis verlagern (Bandscheibenvorfall) und das Foramen intervertebrale einengen sowie den dort verlaufenden N. spinalis schädigen.
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